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Freitag, 14. Januar 2011

E-Marketing-Gag der Autobauer

Bis auf einen großen Automenschen saßen sie alle in der ersten Reihe, die Big Bosse der Autoindustrie, die Firmenlenker, wie die Presse so gerne schreibt. Der ADAC lud zum Gelben Engel, einem Preis, der zum siebten Mal in der Münchner Allerheiligen-Hofkirche vergeben wurde. Unter den Erstereihesitzern waren VW-Chef Martin Winterkorn und sein Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch ebenso zu finden wie die Top-Manager Rupert Stadler (Audi), Bernhard Mattes (Ford), Dieter Zetsche (Daimler), Norbert Reithofer (BMW) und Matthias Müller (Porsche). Einer nur saß weit abgeschlagen in Reihe 6: Wendelin Wiedeking. Und das, wo der einstige Vorstandsvorsitzende von Porsche vor sechs Jahren der erste Preisträger "Persönlichkeit" beim Gelben Engel war.

Die größte Auffälligkeit aber bei diesem großen Gipfeltreffen der Autobranche war, nein, nicht dass der 5er BMW Auto des Jahres wurde, nein, nicht dass in den 20 Sitzreihen unter den rund 500 Gästen lediglich elf Frauen saßen, sondern, wie hinter vorgehaltener Hand über das Thema E-Antrieb diskutiert wurde. Weil Benzin teuer ist und mehr nach Vergangenheit als nach Zukunft klingt, müsse der elektrische Antrieb vermarktet werden. Als sei er die Zukunft. Was er aber nicht sei, sagte mir einer der ganz wichtigen Automenschen. E sei ein Marketing-Gag. Man käme aber nicht umhin, sich darauf einzulassen, in der Kommunikation. Aha.

Dann war es also gar kein Spaß, als Komiker Django Asül behauptete, Mercedes würde sich den elektronischen Antrieb von Märklin bauen lassen. Bosch habe keine Kompetenz gehabt, so eine schwache Leistung abzugeben.

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