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Dienstag, 1. März 2011

Winnenden-Buch: eine Selbstkritik

Ok, das Nachwort meines Buches hätte wohl besser das Vorwort sein sollen. Dann hätte auch der flüchtig lesende Kritiker gemerkt: "Sämtliche Texte entstanden unter dem unmittelbaren Eindruck des jeweils Erlebten. Diese Direktheit, oft auch Meinung, ist beabsichtigt. Je reflektierter die Texte wären, desto distanzierter wären sie."

Es geht um das Buch "Winnenden. Ein Amoklauf und seine Folgen". Erschienen vor wenigen Tagen. Die meisten Kritiker haben es verstanden. Etwa Christine Lübbers. Oder Daniela Remus vom NDR.

Was mich überrascht ist, wie viele Journalisten nicht mit Kritik umgehen können. Weil ich in dem Buch einige wenige Kollegen an den Pranger stelle - deren Fehler ich konkret benenne - verteufeln manch Redakteure reichweitenstarker Medien das Buch als "pauschales Abwatschen der Medien".

Ich hoffe, das Buch regt den einen oder die andere zum Denken an. Und ich hoffe, es trägt zur Meinungsbildung bei. Und zur Diskussion. Über die Verantwortung der Medien etwa.

Wer sich einen Eindruck der Texte verschaffen will, findet bei DVA eine Leseprobe.

2 Kommentare:

  1. Betroffene Hunde bellen eben. Konfrontiert mit der Auswirkung Ihrer Arbeit wundert es nicht, dass sich die "betroffenen" Medien und Journalisten wehren. Doch ist es ja gerade diese selten emotionale Reaktion die zeigt, wie dieses Buch berührt. Das Buch zeigt, dass es eben auch eine Wirklichkeit des Opfers gibt.

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  2. Ein Journalist rief mich an, meinte, er sei damals in Winnenden gewesen und fühle sich selbst als Opfer - bei dem, was er da erlebt habe. Darauf könne kein Journalist vorbereitet sein, sagte er. Mich hat das berührt.

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