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Samstag, 3. Dezember 2011

Bier für Bushido

Nein, der umkippende Jever-Typ da in den nordischen Sanddünen, der sollte kein Vorbild sein für die Werbekampagne, die einer der größten Bierbrauer Deutschlands geplant hat. Zwar kennt ihn jeder, den Jever-Mann. Und die Werbung war auch erfolgreich. Obwohl, wie es heißt, diese umfallende Werbung keinem Test hätte standhalten können - und dass es damals auch intern Streit gegeben habe, weil man in der entscheidenden Szene einen Sturz-Besoffenen (Betonung auf Sturz) hätte interpretieren können. Heißt es, wie so vieles in der Branche gerüchtiert wird.

Die neue Kampagne, die eine renommierte Biermarke geplant hat, sollte anders sein als dieser Jever-Mann, weil, ganz klar, der Dünen-Mann so einsam sei. Und die Zielgruppe der großen Biermarke seien doch keine einsamen, verklemmten Bier-Kipper, sondern Gesellschaftstrinker. Der neue Spot sollte was mit Freundschaft zu tun haben.

Die nicht minder bekannte Werbeagentur freute sich an ihrer Aufgabe und drehte einen wunderbaren 30-Sekünder mit zwei biertrinkenden Freunden. Hoch emotional inszenierte der Film Attribute wie Freundschaft, Vertrauen, Gemütlichkeit. Der Bierbrauer schaute sich das Werbewerk an und entschied: Geht nicht.

Wieso denn nicht?, folgte die entsetzte Frage der Kreativen. Weil da nur zwei Männer trinken, war die Antwort. Das sei doch das Gute, betonte die Agentur.

Doch der Bierbrauer war anderer Meinung: "Zwei Männer? Das ist doch Bierwerbung für Schwule", begründete der Marketingchef in Bushido-Sprech. Und meinte es ernst.

Der Spot wurde neu gedreht. Genau der gleiche Film. Diesmal mit drei Männern. Er ist jetzt im deutschen Fernsehen zu sehen. Bierwerbung für Bushido & Co. Für den typischen Deutschen eben.

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