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Mittwoch, 8. Januar 2014

Warnung vor dem Aldi-Wein



Man gönnt sich ja sonst nichts. Warum sich also nicht mal einen richtig guten Wein leisten? Etwa einen Grand Cru aus St. Emilion. Ein Bordeaux kommt immer gut daher. Da weiß man, was man hat. Den kann man auch Gästen vorsetzen, ohne sich zu blamieren.

Das könnte man denken, auch wenn man sich den edlen Tropfen bei einem Discounter wie Aldi zum Schnäppchenpreis von unter zehn Euro erobert hat. Jok-Blog möchte in dieser heiklen Angelegenheit doch mal reinen Wein einschenken, damit man in Zukunft weiß, was man sich schenken kann – oder lieber nicht. Zunächst einmal: Wenn bei französischen Wein „Chateau“ draufsteht, wie bei Aldis St. Emilion Grand Cru Chateau Lagarelle Puits Rasat, dann sollte man wissen, dass in Frankreich alles als Chateau bezeichnet werden darf, was ein U-förmiges Gebäude hat. So haben Winzer wohl reihenweise Garagen oder Lagerhallen U-förmig an ihr Haus angebaut, um sich Chateau nennen zu dürfen. Wenn es stimmt, was mir ein ziemlich bester Weinfreund aus unserer Medienbranche erzählt hat.

Was beim Aldi-Chateau aber auf jeden Fall stimmt – und manchen verstimmen könnte: Die noblen Fläschchen, die normalerweise zu einem Durchschnittspreis von 22 Euro gehandelt werden, haben einen QR-Code auf dem Etikett. Was sich dahinter verbirgt? Jok-Blog hat hier investigativ recherchiert. Das kann am gepflegten Tisch natürlich jeder Gast mit seinem Handy ebenso decodieren. Um dann ein riesiges Aldi-Logo auf seinem Smartphone zu erhalten. Es nimmt ein Drittel des Bildschirms ein. Klar kommen dann auch Informationen zu Wein, zum „Winemaker Monsieur Boyer“, zu passenden Speisen. Man erfährt aber auch:den exakten  „Werbetermin“, der am 18. November gewesen sein soll. Und man solle beachten, „dass dieser Aktionsartikel… schon am ersten Aktionstag ausverkauft sein kann“. Tja, Aldi informiert!

Serviert man diesen flüssigen Genuss also seinen Gästen, dann kann es nur eine Lösung geben, um peinlichen Momenten vorzubeugen: Nehmen Sie Ihren Gästen gleich am Eingang die Handys ab. Aus Sicherheitsgründen. Salute!

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