Also, von Anfang an: Der Preis für Werbeanzeigen richtet
sich in deutschen Publikationen bekanntlich nach Auflage, Reichweite und Qualität
der Zielgruppe. Wenn alles normal läuft, was im Mediageschäft die Ausnahme
wäre.
Einen völlig anderen Weg geht ausgerechnet die „türkische
Tageszeitung“ (Eigenangabe) Hürriyet, verriet jüngst Kai Diekmann in München im
trauten Kreise des VZB, des Verbandes der Zeitschriftenverleger in Bayern. Der
Mann mit dem Rauschebart muss es wissen, ist er doch Chefredakteur der
Bild-Zeitung beim Axel-Springer-Verlag, dessen Vertrieb Hürriyet an 30.000
Verkaufsstellen verteilt. Wahrsager und –schreiber Diekmann behauptete, dass
Werbekunden bei Hürriyet mehr zahlen würden, wenn sie in der Nähe renommierter
Autoren platziert wären. Für die türkischen Pendants von Leyendecker, Prantl
&Co würden Top-Zuschläge gezahlt. Und Anzeigenkunden würden sich um genau
deren Umfelder reißen.
Weil Top-Journalisten die Werbepreise nach oben treiben, gebe
es in der türkischen Verlagswelt hoch bezahlte Transfers wie bei Fußballstars. Ausgerechnet
dort wissen Verlage, was ihnen guter Journalismus wert ist. Hä?
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