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Sonntag, 29. März 2015

Apples größter Coup

Es ist das Zentrum der Macht, es ist die heiligste Adresse der Apple-Jünger, es ist der Shops aller Shops: The Company Store auf dem Apple Campus, 1 Infinite Loop, Cupertino in Kalifornien. Hier, im weltweiten Headquarter der wohl spannendsten Marke des Universums, ist ein Laden, der sogar für Normalsterbliche geöffnet ist. Montags bis freitags von 10 bis 17.30 Uhr.

Das, was dieser Store bietet, ist wirklich mehr als überraschend. Fast jeder der weit gereisten Besucher steht nach Betreten ziemlich betreten da, mit offenem Mund. Zunächst einmal: Der Shop ist nicht viel größer als ein Obst-Laden, der echte Äpfel verkauft. Auf einer länglichen Theke sind lieblos ein halbes Dutzend Computer aufgestellt, an einer Art Stehtisch sind drei lieblos positionierte Handys zu finden. Kein einziger Computer steht zum Verkauf, kein Handy, kein iPod, nichts.

Dennoch ist dieses Geschäft einzigartig in der Welt, denn es ist der einzige Platz, an dem es T-Shirts, Tassen und Accessoires mit Apple-Logo gibt. Sagen die freundlichen Mitarbeiter. Nach investigativer Recherche ist es jok-blog gelungen (in freundlicher Kooperation mit dem VDZ), doch noch ein hypermodernes, völlig überraschendes Original-Apple-Produkt zu finden, mit dem man sogar ohne Batterie weiterschreiben kann: einen Bleistift.


Sonntag, 15. März 2015

Zu wenig telefoniert: Telekom kündigt mir!

Kündigungen bekommt man nicht gerne. Tage, an denen eine Kündigung ins Haus flattert, sind schlechte Tage. Umso überraschter war ich, als mir die Telekom am Wochenende eine Kündigung schickte, für meinen Handy-Vertrag.

Streng genommen kam der Schrieb von einer Tochter der Telekom, Congstar, ein Anbieter, der damit kokettiert, „Mobilfunkanbieter des Jahres 2014“ geworden zu sein. Auf der Homepage wirbt diese Billigmarke damit, keine monatliche Grundgebühr zu verlangen und keine Vertragslaufzeit aufzudrängen. Guter Dienst. Das dachte ich, als ich nach einem privaten Handydesaster ein Notfallssystem aufbaute, mit Congstar. Keine monatliche Grundgebühr, keine Vertragslaufzeit, toll. Damals, vor zig Jahren, da war das noch neu.

Doch jetzt stellte Congstar fest, dass ich zu wenig telefoniere. „Wir wollen keine nervigen Kunden wie Sie, Sie Schmarotzer, Sie Schwabe! Oder sind Sie Grieche? Wenn alle so wenig telefonieren würden wie Sie, dann würden wir keine Millionengewinne einsacken können“, meinte man wohl bei meinem Mobilfunkunternehmen, als es schrieb: „Leider müssen wir Ihnen hiermit das Vertragsverhältnis zum 24.04.2015 kündigen, da wir festgestellt haben, dass…“ Dass was? Dass ich nicht freundlich war, beim Telefonieren? Dass ich mit fettigen Fingern auf die Tastatur haue, Mundgeruch beim Telefonieren habe oder was? Nein, „dass die letzte Aufladung Ihres Guthabenkontos 15 Monate zurück liegt“. Klar, da ist ja auch noch echtes Kapital auf dem Konto. Ein nicht unbeachtliches Privatvermögen, über dessen Zukunft Congstar schweigt.

Die Sache ist aber wohl eine andere, die deutsche Wirtschaft geht völlig neue Wege, um ihre Umsätze anzukurbeln: Wenn Mobilfunker ihren Handy-Kunden kündigen, weil sie zu wenig telefonieren, dann werden Daimler, BMW und Audi ihren Fahrern das Auto wieder wegnehmen, wenn sie zu wenig fahren. Zeitschriftenverlage werden ihren Abonnenten kündigen, wenn sie zu wenig lesen und Media Markt & Co werden  ihre TV-Apparate wieder einkassieren, wenn wir zu wenig fernsehen.


Ach ja: Congstar wirbt auf dem Kündigungsschreiben mit dem Satz: „Kennen Sie schon unsere günstigen Optionen für Ihre Prepaid-Karte?“ Was meinen die damit? Vielleicht, wie man als Kunde kündigen kann?