Drama bei Bayern München. Wie der aktuelle Spiegel meldet, erhält Robert Lewandowski, ein Fußballspieler, der nur stürmen soll, die Rückennummer 9. Die Begründung aus, Zitat, „Vereinskreisen“ lautet: „Für uns war es wichtig, dass wir den Markenclaim RL9, den Lewandowski sich aufgebaut hat und von dem wir uns auch auf dem polnischen Markt ein gutes Wachstum versprechen, nicht zerstören.“
Das heißt auf nichtmarketingsprechbayerisch: RL9 soll also
ein Markenclaim sein. So was wie „Haribo macht Kinder froh…“ oder
„Spiegel-Leser wissen mehr“. Aha. Und diesen Markenclaim „RL9“ hat sich der
Ballermann aufgebaut. Von „RL9“ verspricht sich Bayern München auf dem
polnischen Markt ein gutes Wachstum. Wie soll „RL9“ denn wachsen? Soll daraus
ein „XL9“ erwachsen?
Jok-blog hat einmal zum Thema Rückennummern recherchiert. Zwar
wurden 1948 im deutschen Fußball diese Nummern eingeführt, doch die Franken vom
1. FC Nürnberg bekamen das erst 1951 mit. Damals gab es noch kein Internet. Bei
jeder Startelf konnte man die Rücken von 1 bis 11 durchzählen. Das war bis 1995
so. Dann spielten sie alle verrückt, die Fußballer. Und das ist bis heute so.
Die höchste Rückennummer trug Andreas Herzog, nämlich die 100. Das erlaubte ihm
die Fifa zu seinem 100. Länderspiel. Die Weltöffentlichkeit bekam das aber gar nicht
mit, da Herzog für Österreich gespielt hat.
Hierzulande gab es mal die Nummer 77. Die war auf dem Rücken
von Andreas Görlitz, der damit 2007 für einen Verein mit dem Namen Karlsruher
SC kickte. Das fand der DFL wohl ziemlich undufte und führte 2011 ein neues
Rückennummerngesetz ein. Seither gilt ein Rückennummerntrageverbot jenseits der
40. Auch, wenn man älter ist. Nur wenn der Kader größer als 40 Spieler ist,
dann muss fortlaufend nummeriert werden.
Ganz schön politisch, was da so auf dem Rücken der Fußballer
ausgetragen wird. Und das, wo Manager beim FC Bayern München mit dem Steuern
von Nummern… ach ne, da ging es um Steuernummern. Aber manch Bayernspieler soll
sich ja mit Nummern-Affären durchaus auch schon in der Historie in die
Schlagzeilen gebracht haben. Nein, bleiben wir anständig bei der „9“. Die
hatten schon Luca Toni, Giovane Elber oder Bruno Labbadia in München. Auch
Dieter Hoeneß, der steuerzahlende Bruder, hatte die 9 wie auch Gerd Müller, der
mit 365 Toren in 427 Bundesliga-Spielen alle Rekorde schlug.
Die 9 hat also ein gutes Omen beim FCB. Entsprechend
unentspannt soll der bisherige Nummern-Boy mit der „9“ reagiert haben: Mario
Mandzukic soll sein Trikot auf den Boden geschmissen und eine Tür im Umkleideraum
eingetreten haben, vermeldet wiederum der Spiegel.
Da sind doch Frauen deutlich souveräner. Nachdem die
Nummern-Girls der „9“, Inka Grings (FCR Duisburg) und Birgit Prinz (FFC
Frankfurt), ihren Verein verlassen haben, werden beide Vereine als Ehrbezeugung
ihrer Heldinnen die Nummer 9 nie mehr nutzen. Also, RL9, hör auf IG9 und BP9.
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