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Freitag, 1. Juli 2011

Zukunftslose Vergangenheit eines Trendforschers

Er ist eine Koryphäe in der deutschen Trendforschung. Jeder Werber, jeder Markenmacher, jeder Medienmensch kennt ihn, schätzt ihn, verehrt ihn: Peter Wippermann gilt als das Urgestein unter Trendforschern, der vor zwei Jahrzehnten gemeinsam mit Matthias Horx das Trendbüro in Hamburg gegründet hatte.

Wie aber wird man Trendforscher? Man wird Bäcker, Maurer, Rennfahrer. Von mir aus auch Top-Model, Politiker oder Clown. Aber Trendforscher? Der Papa von Peter bei den Wippermanns jedenfalls wollte damals, dass der Sohn was Gescheites lernt. Was Handfestes. Was mit Zukunft. Und so ging der kleine Peter W. in die Lehre. Er zog sie durch. Bis zum Ende. Dann durfte er sich Schriftsetzer nennen.

Einziges Problem: Bald schon nach seiner Ausbildung war es vorbei mit der Zukunft. Den Beruf des Schriftsetzers gab es plötzlich nicht mehr.

So kam es, dass Peter Wippermann seinen Blick in die Zukunft schärfte. Um schnell den Trend zu erkennen, dass man damit Geld verdienen kann. Die Urkunde seiner Ausbildung hat er noch. Sein persönliches Dokument einer Vergangenheit ohne Zukunft, die ihm eine Zukunft mit Vergangenheit beschert hat. Und doch ist am Ende der Wunsch des Vaters in Erfüllung gegangen: Peter Wippermann macht was mit Zukunft!

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