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Samstag, 2. Februar 2013

Zugegeben! Endlich!


Neulich schreckte eine Headline auf der Titelseite einer großen Tageszeitung ganz Deutschland auf: „Bundestrainer gibt Fehler zu“. Kann das wahr sein?, durchzuckte es auch mich, dass ein Bundestrainer Fehler zugibt. Für mich als streng katholisch erzogenes Kind war immer klar: Der Bundestrainer ist unfehlbar – wie der Papst. Klare Sache.

Entsprechend dramatisch beginnt der Zeitungsartikel mit den Worten „Am Ende eines turbulenten Fußball-Jahres hat Joachim Löw erstmals Fehler zugegeben.“ Und was gibt es so Wichtiges, was der Baller-Mann vor der Menschheit verrät? Dass er heute im EM-Halbfinale gegen Italien „wahrscheinlich“ eine andere Aufstellung wählen würde.
Verrat!
Das ist natürlich eine Sünde, die Gott oder Papst besser nie zu Gehör bekommen sollten.

Und doch ist es schön, dass ein Bundestrainer Fehler zugibt. Vielleicht ist das ja der Beginn einer völlig neuen Kultur im Reigen der Bundesmenschen. Ob hierzulande auch mal ein Bundespräsident Fehler zugeben wird? Vor Kurzem noch völlig undenkbar. Oder ob eines Tages ein geiles Bundesbrüderle Fehler zugibt? Fehler? Was für Fehler? Die macht in Deutschland doch nur einer: Der Bundestrainer.

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