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Samstag, 16. Februar 2013

Letzter Wille soll Verlage retten


Zeitschriften lassen sich zur Gewinnung von Abonnenten durchaus etwas einfallen: hochwertige Handys, Fahrräder, Stereoanlagen. Die Bohrmaschine meines allerersten Tageszeitungs-Abos habe ich heute noch. Und GQ hatte mal einen Düsenjet als Abo-Prämie angeboten, mit einer Zuzahlung von ein paar lächerlichen Millionen Euro oder so.

National Geographic wagt international eine völlig neuartige Idee, um an Gelder zu kommen und wirbt in ganzseitigen Anzeigen: „How to include National Geographic in my will“. Ja, richtig gelesen, hier geht es um den Letzten Willen. Dazu muss man laut Werbeanzeige mindestens 45 Jahre alt sein. Als Minimum erhofft sich National Geographic eine Erbschaft von 10.000 Dollar, man darf aber auch großzügiger sein und 50.000 oder auch 100.000 Dollar vererben.

Mit einem Abo für alle Ewigkeit hat die Aktion allerdings nur bedingt zu tun. Das Geld soll nämlich der National Geographic Society in Washington zugute kommen, die sich laut Eigenangabe „zur Förderung von Geographie“ einsetzt, was auch immer damit gemeint ist, und weltweit gut zwei Dutzend Ausgaben von National Geographic herausgibt.
Ausschnitt aus der Anzeige von National Geographic:
Yes! Please send me information on how to include National Geographic in my will...

Die Idee könnte Schule machen. Warum sollen nicht ältere Jungs kurz vor ihrem Ableben den „Playboy“ mit ihrem Vermächtnis beglücken? Warum der Scheinadel nicht aus Dank die „Bunte“ in ihren letzten Willen integrieren? Und bei Top-Kreativen darf dann ihr Leib- und Magenblatt mit dem Testament bedacht werden: „Erben & Verkaufen“.

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